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Die kritisch gewordene Situation der COVID-19 Pandemie in der Rhein-Neckar Metropolregion schliesst die Möglichkeit eines baldigen Rückkehr zu "live" Mapathons völlig aus. Trotzdem wollen wir versuchen, das Projekt am Leben zu erhalten. Wir wissen ganz genau, dass es keinen 100%igen Ersatz für den direkten menschlichen Kontakt gibt, vor allem, wenn es um Integrationsförderung geht. Aber gleichzeitig möchten wir die Verbindungen, die sich aus dem Projekt über fast 3 Jahre aufgebaut haben, nicht einfach fallen lassen.
Dazu kommt,, dass es bei unserer Teilnahme an einer Mapathonveranstaltung nicht ausschliesslich um uns geht: das Kartieren ist für die Menschen weltweit ein Zeichnen unserer Solidarität und in Krisenzeiten nicht selten überlebenswichtig.
Seit dem Frühjahr 2020 sind on-line Veranstaltungen aller Art (von "Home-Office" Besprechungen bis hin zu Sitzungen der UNO Generalversammlung) die Norm geworden. Mapathons sind keine Ausnahme. Wir probieren es ebenfalls. Zusammen mit unseren Partnern aus dem Geographischen Institut der Uni-Heidelberg -- Disastermappers -- haben wir am 08.12. unseren ersten on-line Mapathon organisiert. Die Heiderberger, die schon etliche Erfahrung mit on-line Mapathons haben, stellten ihre Infrastruktur zur Verfügung und Sarah Lohr, die Koordinatorin von Disastermappers moderierte den Mapathon. (Die Veranstaltung wurde mit der Software von BigBlueButton durchgeführt.)
Um die Veranstaltungen so interessant wie möglich zu gestalten, haben wir andere Partner zur Teilnahme animiert. Unsere Verbindungen zu Frankreich und Ghana haben dazu geführt, dass sowohl CartONG (France) als auch OSM Ghana und LECLARA (in Larabanga, Ghana) mitmachten. Aufgrund der internationalen Beteiligung wurde der Mapathon auf Englisch geführt.
Um 18:30 ging es los. Kurz danach zählten wir 40+ Teilnehmer.
Jeder dieser Partner-Organisationen stellte sich vor und erklärte, wie sie im Humanitären- bzw. Entwicklungsbereich tätig sind. Anschliessend präsentiertiern wir unser Verein für diejenigen, die von uns vorher wenig oder gar nichts wußten.
Zum Kartieren wurden 2 HOT-Projekte in Ghana vorgestellt:
- von Mannheimer Mapathons vorbereitet: Hot-Project #8838 - in und um die Stadt Wa im Nordwesten Ghanas. (Die Satellitenbilder stammen von 2020.) Mit 70.000+ Einwohner (2010) ist Wa die Hauptstadt der Upper West Region von Ghana. Die Kartierungsaufgabe ist hochst variiert. Zum Teil ist die Gegend -- wie oft im Sud-Sahel -- dünn bewaldet oder für kleine Parzellen der Landwirtschaft reserviert. Entlang des relativ guten Strassennetzes liegen viele kleinere und mittlere Dörfer. Die Stadt ist sehr seit 1970 stark gewachsen und ziemlich großflächig. Jedoch ein Teil der Stadtkern ist sehr dicht bebaut und verlangt äußerst sorgfältige Kartierung von erfahrenen Mappers.
- von OSM Ghana vorbereitet: HOT-Project #9928 - in der Hauptstadt Accra. Das Kartografieren von Accra findet vor allem im Rahmen des OSM-Projekts Open Cities Accra.
Disastermappers öffnete dann zwei "Breakout-Rooms", ein auf Englisch und ein auf Deutsch, wo weniger erfahrene Teilnehmer die Gelegenheit hatten, mehr über die Mapping-Sofware zu erfahren.
Gegen 21:30 wurde die Veranstaltung beendet. Kurz vor Schluss, präsentiert Sarah die Statistiken der von den Teilnehmenden geleisteten Kartierung (s. rechts).